Kennen Sie Ihre Website?

Google Web Light erstellt seine eigene Version Ihrer mobilen Seite

Sie dachten, Sie wissen wie Ihre mobile Website aussieht? Weil Sie diese zum Beispiel extra haben programmieren lassen? Vermutlich haben Sie keine Ahnung!

Die mobile Version Ihrer Website steht mittlerweile im Fokus Ihrer Besucher und damit auch in dem von Suchmaschinen. Umso relevanter wird eine schnelle Ladezeit. Wie Sie diese optimieren können, predigt Ihnen Google seit geraumer Zeit.

Trotzdem ist aus Google-Sicht immer noch die Mehrzahl der mobilen Websites in Deutschland zu langsam. Was also macht der Algorithmus, wenn Sie nicht auf ihn hören wollen und Ihre Seite scheinbar nicht gut genug für die User Experience ist?

Was nicht passt, wird passend gemacht

Stellt Google fest, dass die Ladezeit Ihrer mobilen Seite nicht ausreicht, was in der Regel einem höheren Speed Index als 5.000 bei einer 3G Verbindung entspricht, wird diese transkodiert und dem Nutzer eine sogenannte Web Light-Version ausgespielt.

Das gilt ausschließlich für Smartphones und nur für Nutzer, die mit einer langsamen Netzwerkverbindung surfen. Lädt Ihre Seite schnell genug, gibt es keine Transkodierung. Lädt sie allerdings zu langsam, kommt die Web Light-Version wahrscheinlich zum Einsatz.

Dabei haben Sie keinen Einfluss darauf, wie diese Seite sich genau gestaltet. Laut Google bleibt bei Web Light-Seiten der Großteil der relevanten Inhalte erhalten und außerdem wird ein Link eingeblendet, über den Nutzer die Originalseite aufrufen können.

Die Statistiken sprechen deutlich für Web Light

Die von Google transkodierten Seiten sollen in der Regel viermal so schnell geladen werden, wie die ursprünglichen Seiten. Durch diese deutliche Verbesserung steigt natürlich auch die Nutzerfreundlichkeit, was angeblich einen Traffic Boost von bis zu 50 % zur Folge hat.

Betrifft das Ganze auch Sie?

Wie finden Sie nun aber heraus, ob auch von Ihrer Website eine Web Light-Version existiert bzw. wie diese aussieht? Denn wenn Sie mit Ihrem Smartphone über eine schnelle Verbindung verfügen, werden Sie diese vermutlich nie zu Gesicht bekommen.

Am besten können Sie das über die Google Search Console prüfen. Loggen Sie sich ein und gehen Sie dann zum Transcoder für geringe Bandbreite. Darüber wird Ihnen die (mögliche) Web Light-Version Ihrer Website angezeigt.

In Google Analytics können Sie zudem einsehen, ob und wie oft die Web Light-Version Ihren Besuchern bereits ausgespielt wurde. Denn dem Hostnamen der jeweiligen URL wird “googleweblight.com” hinzugefügt.

Für den Fall, dass Sie dem Sinn und Zweck der Transkodierung auf den Grund gehen wollen, können Sie bei Webpagetest.org einen Ladezeit-Vergleich zwischen der Originalversion Ihrer mobilen Website und der Web Light-Version anstellen.

Können Sie Web Light deaktivieren?

Ja, das können Sie. Wenn Sie beispielsweise feststellen, dass wesentliche Inhalte Ihrer Website in der Web Light-Version fehlen oder die veränderte Darstellung nicht Ihren Ansprüchen genügt, müssen Sie folgenden Code im HTTP-Header Ihrer Website hinterlegen: Cache-Control: no-transform.

Fazit

Mit Web Light drückt Google mächtig auf das mobile Tempo und erzwingt damit eine zumindest schnellere User Experience. Ob diese aber auch besser ist, dürfte von der jeweiligen Darstellung abhängig sein.

Wenn die Web Light-Version Ihrer Website die relevantesten Inhalte abdeckt, sollten Sie dem Ganzen eine Chance geben und überprüfen, ob das Feedback Ihrer Besucher sich dadurch verbessert. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass Sie sich über das Geschenk einer optimierten, mobilen Website freuen dürfen.

Ihr Ziel sollte es dennoch sein, eine eigene mobile Website bereit zu stellen, deren Ladezeit keine Defizite aufweist und welche die Web Light-Version überflüssig macht. Denn nur so behalten Sie die volle Kontrolle über Design und Inhalte, ohne dass es auf Kosten der User Experience geht.



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