Wer verbirgt sich hinter einer Werbeanzeige?
Google will mehr Transparenz in der Anzeigenschaltung einführen. Wir erklären, was das für Nutzer und Werbetreibende bedeutet.Start in den USA
Im Sommer 2020 soll es in den USA zum ersten Mal möglich sein, die Identität von Werbetreibenden, die hinter einer bestimmten Werbeanzeige stecken, mit einem Klick herauszufinden. So soll vor allem der digitale Missbrauch reduziert werden und die Anzeigenschaltung eine größere Transparenz erhalten.Was auf die Werbetreibenden zukommt
Um die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit von Anzeigen effektiv zu steigern, werden Google Ads Kunden zukünftig Personaldokumente, Geschäftsunterlagen und bei Bedarf weitere Nachweise einreichen müssen.Diese Dokumente werden geprüft und erst nach einer erfolgreichen Validierung wird die Ausspielung der Werbeanzeigen von Google genehmigt.
Wie sieht das in der Praxis aus?
Damit die Identität der Werbetreibenden für alle Nutzer einsehbar ist, wird ein anklickbares Feld „Über den Werbetreibenden“ oberhalb der eigentlichen Anzeige integriert, welches dem Nutzer den Namen sowie den Standort des Unternehmens anzeigt.
Darüber hinaus können weitere Werbeschaltungen durch das angezeigte Unternehmen mit einem Klick deaktiviert werden, wenn diese zukünftig nicht mehr gewünscht sind. Eine Funktion, die es z.B. bei Facebook schon länger gibt, bei Google Ads bis dato aber nicht zur Verfügung stand.
Da bei der Entwicklung eine enge Zusammenarbeit mit den Werbekunden stattfinden soll und die Herangehensweise aufgrund von Datenschutzthemen in vielen Ländern unterschiedlich ausfallen dürfte, kann der Prozess bis zur finalen Implementierung laut Google u.U. noch Jahre in Anspruch nehmen.
Fazit
Durch die Integration einer höheren Kontovalidierungshürde wird es für unseriöse Anbieter schwieriger werden, auf Google Werbung zu schalten. Für alle anderen ist die Einführung von mehr Transparenz nur von Vorteil.Denn für Werbetreibende ist die Darstellung der Marke oder des Unternehmens ein wichtiger Bestandteil der Werbung, weshalb mehr Transparenz niemanden schrecken sollte.
Für den Nutzer bedeutet es mehr Sicherheit und auch mehr Einflussnahme darauf, was in der Google Suche angezeigt wird. Die Funktion zum Deaktivieren von bestimmten Anzeigen sollte zudem auch Werbetreibende erfreuen.
Denn Nutzer, die meine Anzeigen nicht geschaltet bekommen möchten und diese deaktivieren, haben in Zukunft auch keine verlorenen Impressionen oder verirrten Klicks mehr zur Folge.
Aus unserer Sicht zu 100 % eine positive Entwicklung, die eigentlich schon längst überfällig war.