X ist jetzt Teil des Google Displaynetzwerks

Die Plattform X, ehemalig Twitter, hat angekündigt, einen Teil seiner Werbeflächen an das Google Displaynetzwerk (GDN) auszulagern. In Zukunft werden Werbetreibende somit in der Lage sein, Werbung über Google auf X auszuspielen. Wie dies im Detail aussehen soll, was es für Werbetreibende bedeutet und welche Vor- bzw. Nachteile dadurch entstehen, erfahrt ihr in unserem neuen Blogartikel.

X und Google machen gemeinsame Sache

Die Social-Media-Plattform X hat sich mit dem Google Displaynetzwerk zusammengetan. Künftig kann über Google Ads auf X geworben werden. Über das Displaynetzwerk werden somit auch die X-Nutzer*innen erreicht. Die über Google geschalteten Anzeigen erscheinen im Home-Feed von X.

Dieser Schritt ist für X-Besitzer Elon Musk notwendig, um zu versuchen, die Werbeeinnahmen wieder zu steigern. Seit der Übernahme von Elon Musk im Oktober 2022 gingen die Werbeeinnahmen von X um bis zu 59 % zurück. Dies hat unterschiedliche Gründe. Zum einen sind seitdem neue Konkurrenten wie bspw. Threads hinzugekommen, zum anderen hat die Social-Media-Plattform selbst viele Nutzer*innen verloren durch Maßnahmen wie u.a. die Beschränkung der Anzahl der Tweets.

Zudem gab es, neben der Namensänderung von Twitter zu X, ein weiteres großes Update, was vielen Unternehmen nicht gefallen hat: Seit April 2023 kann sich jede/r Nutzer*in das blaue Häkchen kaufen. Früher wies das blaue Häkchen auf einen Account hin, der von öffentlichem Interesse ist. Berühmte Persönlichkeiten oder große Unternehmen waren bspw. oftmals Besitzer eines blauen Hakens.

Es gab stets bestimmte Anforderungen, um das Häkchen zu erhalten. Mittlerweile kann jede/r Nutzer*in den blauen Haken für 16,99 € pro Monat abonnieren. Dadurch gab es in der Vergangenheit immer mehr unseriöse Konten, weshalb Unternehmen mit der Werbeschaltung auf X vorsichtiger geworden sind.

Mit der Ankündigung von X, einen Teil seiner Werbeflächen an das Google Displaynetzwerk auszulagern, könnte sich das bald ändern.

Bedeutung für Werbetreibende

Die Partnerschaft von X und Google Ads könnte insbesondere für Werbetreibende große Änderungen mit sich bringen. Wir schauen uns folgend die wichtigsten Vor- und Nachteile an.

Vorteile:

  • Reichweite

Durch die riesige Publikumsreichweite von X, mit über 200 Millionen täglich aktiven Nutzer*innen, kann über eine Display-Kampagne nun ein noch größeres Publikum erreicht werden.

  • Chance für die gesamte Customer Journey

Sollte es die Möglichkeit geben, die Zielgruppe von X über alle Google Ads Kampagnen hinweg zu nutzen, eröffnen sich gewaltige Potenziale für das gezielte Targeting entlang der gesamten Customer Journey. Zusätzlich zu den bestehenden Platzierungen wie der Google Suche, Google Shopping, dem Displaynetzwerk und YouTube, fließen mit der Integration von X auch deren Nutzerdaten in den Algorithmus hinein. Der Algorithmus hat somit mehr Daten, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen.

  • Optimierte Anzeigen

Werbetreibende müssen nicht die Twitter Ads Plattform benutzen, um die Anzeigen zu verwalten, sondern können dies auch zentral über Google Ads tun. Dadurch haben Werbetreibende mehr Möglichkeiten, ihre Anzeigen anzupassen und kreativere Optionen.

Nachteile:

  • Platzierung

Die Social-Media-Plattform X hat nicht die gleichen strengen Werberichtlinien in Bezug auf die Anzeigenplatzierung wie bspw. Google. Es besteht das Risiko, dass eine Kampagne neben anstößigen Inhalten erscheint. Es gibt nämlich wenig bis keine Kontrolle darüber, neben welchem Inhalt eine Anzeige ausgespielt wird. Gerade deshalb war früher Twitter und heutzutage X nur selten eine beliebte Werbeplattform bei Werbetreibenden.

Fazit

Die Integration von Googles Werbeanzeigen auf der Plattform X bietet Unternehmen grundsätzlich erstmal eine vielversprechende Chance, ihre Zielgruppe noch gezielter anzusprechen und ihren Markenbekanntheitsgrad zu steigern. Durch die Kombination der umfangreichen Datenbank von Google mit den vielfältigen Interaktionsmöglichkeiten von X können maßgeschneiderte Anzeigen erstellt werden. Insbesondere die enorme Reichweite der Anzeigen ist ein großer Vorteil.

Werbetreibende haben weiterhin die Möglichkeit, selbst zu wählen, auf welchen Websites und Plattformen ihre Anzeigen ausgespielt werden. Soll eine Werbeanzeige nicht auf dem Home-Feed von X erscheinen, können dies Werbetreibende über Google Ads festlegen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die genauen Details entwickeln. Aktuell gibt es noch kein offizielles Startdatum, ab wann die Ausrichtung auf X über Google möglich sein wird. In der Theorie klingt die Kooperation beider Konzerne zunächst einmal vielversprechend.